Vaters Vorbild

Vaters Vorbild

Beim Stöbern in seit Jahrzehnten irgendwo aufgehoben gebliebenen Kinderzeitsachen stiess ich unlängst auf einen dem Vergessen anheimgefallenen Gegenstand: ein unliniertes Schulheft mit blauem Umschlag vom Format E5 aus den 1950er-Jahren.

Das Heft enthält, unregelmässig über seine 24 Blätter verteilt, einige Farbstiftzeichnungen meines Vaters (Bernhard Benz sen., 1915 bis 1979), dazwischen viele kindliche Kritzeleien, die wohl von mir, meinem Bruder Simon und/oder von Alterskameraden stammen.

Die Zeichnungen sind etwa zwischen 1950 und 1955 entstanden: Vater zeichnete (ohne Vorlagen) am Stubentisch, teils weil er gern zeichnete (und auch malte, z. B. Bilder in Öl- oder Dispersionsfarbe oder im Auftrag Altstätter Motive [wie Forstkapelle oder Untertor] auf gedrechselte Ehrengabe-Holzteller oder ganze Wirtshaus-Fasnachtsdekorationen), teils wohl um in mir, seinem Sohn (Bernhard Benz jun., geb. 1945), Freude und Ehrgeiz an diesbezüglichem Selbsttun zu wecken und zu fördern und zugleich ein nachahmenswertes Vorbild abzugeben. – Ob ich Vater bei der Entstehung bzw. Ausführung der komplexeren Bilderzeugnisse pausenlos oder eher nur zeitweilig zusah, kann ich nicht mehr verlässlich in gewissheitliches Erinnern heraufrufen.

(Den Originalzeichnungen ist kein textlicher Vermerk beigeordnet; die provisorischen Bildtitel habe ich heuer hinzugefügt.)
 Kaltbrunn, Ende Januar 2017                                      Bernhard Benz jun.

 

(Rheintaler Rietlandschaft)

 

(Wirtshausjasser-Originale)

 

([Fabel-]Tiere)

 

(Alpaufzug mit übermütiger Kuh)
(Zum Zuschauer rechts unten sagte Vater, er habe einmal die Sicht auf einen Menschen von oben zeichnerisch erproben wollen, sehe aber schon, dass die Figur sich damit perspektivisch nicht stimmig ins Gesamtbild füge.)

 

(Dem Kleinbürgermilieu entschweben)
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