Huldigung an Hans Arp (1887–1966) 

Huldigung an Hans Arp (1887–1966)

Von Bernhard Benz

Wann eher als zu Fasnachtszeiten darf ein Freund des Skurril-Absurden und des Galgenhumors sich im Recht wähnen, dem empörungsbereiten Leibblattleser ein Stück der Absicht nach gelächterstiftende Nonsens-Kost darzureichen?
Lasst uns gemeinsam und gemessen das Folgende rezitieren:

Reinigung 

Dada-Parodie in Hans-Arp-Manier

Verheddert sich im Hagelschnurverhau der falsettgestimmte Pflaumengreifsack? Kommt er dem balzenden Zuckerzipfler mit Spundlochrabatten und Brandreden bei? Bärendienste jedenfalls werden durch Nonnen-Lifting kaltschnäuzig ans panaschierte Andreaskreuz geschmiedet, aber Hans Arps geschniegelte Eierbrettbrigade erficht im Strudel gröhlender Wurmfortsätze den subglazialen Gesamtsieg.
Gebt acht – neun, zehn! Nach dem Semikolon wird ausgeschert und Brotteig geschwenkt, denn in puncto puncti sexti verlautbart der stiefelknechtbewehrte Tantenbläser den unilateralen Blutsturz, wenngleich der fünfte Zaunpfahl in fleischfarbenem Tanga behördlicherseits versucht, entsorgte Heiligenbilder durch verkeilte Brustprothesen hindurch über die ominöse Linie zu drängen.
Und schaurig röhren sulzbeladene Hagestolze ihr viviseziertes „Tantum ergo Pascha-geht-um“. Leise flehen deine Käseharfen.
Die Nacht ist ohne Hände – und wird mittels Fusstritten auf Zeile zwei der Pönalklausel gehievt, allwo sie kopfunter ins Rettichlose versiegelter Kebsphalanxen entstürzt.
Elfrieda, breit den Mantel aus!
Das Drunter ist in Reinigung.

(Kriessern, vor 1984; als Zeitungsartikel erstmals in Kaltbrunn, 1986, in „Der Gasterländer“) 
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